Grundschule Gemmrigheim
Das Bestandsgebäude wurde 1965 als Grund- und Hauptschule in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Weinbergen gebaut. Es war für eine 2-zügige Grundschule und eine 1-zügige Hauptschule konzipiert. Nach der zwischenzeitlichen Nutzung als Grund- und Werkrealschule ist, analog der landesweiten Entwicklung, die Zahl der Schüler für die Werkrealschule so weit zurückgegangen, dass der Betrieb der Werkrealschule ganz eingestellt werden musste. Derzeit ist das Gebäude somit für die aktuell 2-zügige Grundschule zu groß, zudem sind einige Fachräume für den reinen Grundschulbetrieb nicht mehr erforderlich.
Das Bestandsgebäude wurde Mitte der sechziger Jahre als flache, sich den Hang hinauf entwickelnde Anlage geplant. Dabei bilden 3 Höfe die Grundstruktur, um die sich alle Klassenzimmer anordnen.
Innen und außen vorherrschend ist Sichtbeton, der in den Fluren bemerkenswert gut erhalten und außen bereits verschiedentlich überstrichen wurde. Das Gebäude ist an den Wänden ungedämmt, die Fenster, Türen und der größte Teil der Haustechnik sind noch im Originalzustand und wurden bisher nicht saniert.
Aus der Fußgängerperspektive ist die bestechend klare innere Struktur des Gebäudes nicht ablesbar.
Die Fassadensanierung soll durch eine Hierarchisierung der Raumzuordnungen und Baukörper den starken Rhythmus des Gebäudes sowie die Schichtung der Ebenen erfahrbar machen.
Die Materialität nimmt Bezüge zur Umgebung auf, Elemente aus dem Weinbau finden sich in den verschiedenen Oberflächen und Strukturen wieder. Dabei ist es besonderer Wunsch, mit der Fassade eine warme einladende Haltung zu entwickeln, um die Schule zu einem positiv assoziierten Ort zu machen.
Nach aktuellen Prognosen kann davon ausgegangen werden, dass durch demographische Entwicklungen die Grundschule zukünftig 3-zügig betrieben wird.
Im Zuge einer dringend erforderlichen energetischen und brandschutztechnischen Sanierung ist es erforderlich, das Gebäude den zukünftigen Anforderung anzupassen.
Neben der technischen Sanierung und Anpassung der Räumlichkeiten an die heutigen Erfordernisse trägt die Planung den künftigen Entwicklungen, z.B. in Bezug auf einen Ganztagesbetrieb, sowie wachsender Nachfrage bei den Hort-und Mensa- Angeboten, Rechnung.